Apotheker mit Medikamentenpackungen und Rezept in der Hand

Arzneimittel richtig anwenden

Modul 5 des Medienpakets „Pausenlos gesund"

Datum

Bei schweren Krankheiten oder erheblichen Schmerzen können Medikamente helfen. Aber auch Pillen zur Leistungssteigerung oder Beruhigung spielen im schulischen Alltag öfter eine Rolle. Dementsprechend sind Kenntnisse, wie man Medikamente richtig einnimmt und die Reflexion über das eigene Konsumverhalten ein wichtiges Lernziel.

Die Inhalte im Überblick

In diesem Modul der Schulinitiative „Pausenlos gesund" erarbeiten sich die Schüler und Schülerinnen anhand der Arbeitsblätter notwendiges theoretisches und praktisches Wissen rund um die richtige Anwendung von Arzneimitteln. Anhand zahlreicher Arbeitsaufträge tauchen sie eigenständig tiefer ins Thema ein und stellen einen Bezug zu ihrer Lebenswelt her.

Anschließend lernen sie die Symptome für Medikamentenabhängigkeit nach ICD-10 kennen. Während des Projekts zum Thema Antibiotika können die Jugendlichen die gewonnenen Erkenntnisse einbringen.

Das Medienpaket zum Thema „Arzneimittel richtig anwenden" gliedert sich in zwei Teile:

1. Arzneimittel richtig anwenden

Fächer: Biologie, Chemie, Ethik, Physik, Naturphänomene und Technik (BNT), Naturwissenschaften, Mathematik

Unterrichtsstunden: Das Modul ist auf acht Unterrichtsstunden angelegt.

Arbeitsblätter: Sechs Arbeitsblätter zum Thema „Arzneimittel richtig anwenden"

Lernziele:

  • Die Schülerinnen und Schüler lernen den Unterschied zwischen verschreibungspflichtigen und nicht verschreibungspflichtigen Arzneimitteln und Nahrungsergänzungsmitteln kennen (Wissen, Verständnis).
  • Sie reflektieren im Plenum ihr eigenes Konsumverhalten (kritisches Denken, Selbsterkenntnis).
  • Sie erhalten Informationen über unterschiedliche Anwendungsformen und Verhaltensregeln zur Einnahme von Medikamenten (Wissen, Verständnis, Anwendung).
  • Sie lernen den Zweck und die Wichtigkeit der Packungsbeilage kennen (Wissen, Verständnis, Anwendung).
  • Sie kennen Nebenwirkungen und deren Häufigkeit, Wechselwirkungen und Gegenanzeigen und lernen, dass diese auch mit rezeptfreien Arzneimitteln und Nahrungsergänzungsmitteln entstehen können (Wissen, Verständnis, Anwendung, Bewertung, kritisches Denken).

Sie kennen den sachgerechten Umgang mit Medikamenten und reflektieren deren Missbrauch und das Suchtpotential (Wissen, Verständnis, Bewertung).

2. Projektarbeit „Antibiotika"

Fächer: Fächerübergreifende Projektarbeit

Unterrichtsstunden: Das Modul ist auf sechs bis sieben Unterrichtsstunden angelegt.

Arbeitsblätter: Zwei Arbeitsblätter zur Projektarbeit „Antibiotika"

Lernziele:

  • Die Schülerinnen und Schüler planen ein Rollenspiel zum Thema Antibiotika (Wissen, Anwendung).
  • Sie kennen Quellen, die sie zur Recherche nutzen können. Sie erstellen einen Flyer zum Thema Antibiotika (Anwendung).

Videos: „Was sind Antibiotika?" und „Medikamente mit und oder ohne Rezept?"

Videos als Text

Was sind Antibiotika?    

Antibiotika sind verschreibungspflichtige Medikamente, die gegen Bakterien wirken. Bakterien sind kleinste Lebewesen, die sich schnell vermehren können. Sie können zum Beispiel Lungenentzündungen oder Blasenentzündungen auslösen. Antibiotika sollen die Vermehrung der Bakterien verhindern oder sie abtöten und damit dem Körper helfen, die Entzündung zu beenden. Dafür greifen Antibiotika die Zellwand oder das Zellinnere der Bakterien an.    

Viele Antibiotika wirken aber nicht nur gegen die krank machenden Bakterien, sondern zum Beispiel auch gegen die nützlichen Bakterien im Darm oder in der Scheide. Deswegen können Nebenwirkungen wie Bauchschmerzen oder Durchfall, sowie Pilzinfektionen auftreten. Auch allergische Reaktionen der Haut sind möglich.  

Und: Hin und wieder ändert sich das Erbgut einiger Bakterien, sodass diese unempfindlich gegen ein Antibiotikum oder mehrere Antibiotika werden können. Antibiotika sollten in den vorgeschriebenen Dosierungen und Zeitabständen eingenommen werden. So kann eine ausreichend hohe Konzentration des Antibiotikums im Körper erreicht und damit die Bakterien erfolgreich bekämpft werden. Weiterhin sollte Rücksprache mit dem Arzt gehalten werden, wenn der Wunsch besteht, die Einnahme des Antibiotikums vorzeitig zu beenden.  

Wichtig zu wissen: Antibiotika wirken nur gegen Bakterien. Bei anderen Krankheitserregern wie Viren zeigen sie keine Wirkung. So helfen Antibiotika zum Beispiel nicht bei Erkältungskrankheiten oder Grippe, weil diese in der Regel durch Viren ausgelöst werden.   Sie wollen wissen, was Antibiotikaresistenzen sind? Das sehen Sie in einem weiteren Film auf dem Gesundheitsportal der Stiftung Gesundheitswissen.

Wissen ist gesund.

Was ist der Unterschied zwischen verschreibungspflichtigen, apothekenpflichtigen und freiverkäuflichen Arzneimitteln?

In Deutschland wird zwischen verschreibungspflichtigen, apothekenpflichtigen und freiverkäuflichen Arzneimitteln unterschieden. Doch was ist was? Und warum wird unterschieden? 

Arzneimittel werden als verschreibungspflichtig eingestuft, wenn sie von einem Arzt oder einer Ärztin verordnet werden müssen. Zum Beispiel, weil sie eine besonders starke medizinische Wirkung haben oder starke Nebenwirkungen auftreten können. 

Verschreibungspflichtige Arzneimittel werden auch als rezeptpflichtige Arzneimittel bezeichnet – weil man sie nur gegen Vorlage eines ärztlichen Rezepts bekommt. Dementsprechend können sie nur von einer Apotheke abgegeben werden. Verschreibungspflichtige Arzneimittel sind zum Beispiel Antibiotika, Medikamente zur Behandlung von Bluthochdruck oder Diabetes, aber auch einige Schlaf- und Beruhigungsmittel.

Apothekenpflichtige Arzneimittel dürfen nur von der Apotheke abgegeben werden. Bei ihnen können bei normalem Gebrauch meist nur geringfügige Nebenwirkungen auftreten. Deshalb dürfen sie auch ohne ärztliche Verschreibung – aber nur nach Beratung in der Apotheke – erworben werden. Beispiele für apothekenpflichtige Arzneimittel sind leichte Schmerzmittel, etwa zur Behandlung von Kopfschmerzen, und schleimlösende oder fiebersenkende Mittel gegen Erkältungskrankheiten. 

Arzneimittel, die ohne großes Gesundheitsrisiko benutzt werden können, dürfen auch frei verkauft werden. Solche Arzneimittel sind nicht dazu gedacht, Krankheiten zu heilen. Vielmehr sollen sie Beschwerden lindern und das Wohlbefinden verbessern. Zu diesen freiverkäuflichen Arzneimitteln gehören unter anderem Heilwässer, Heilerde und Tees. Freiverkäufliche Arzneimittel können in Drogerien und Supermärkten gekauft werden, aber auch in Apotheken.

So gibt es für jedes Arzneimittel die richtige Anlaufstelle.

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Gesunde Runde

Wie wird eigentlich das Gesundheitssystem finanziert? Wo findet man verlässliches Gesundheitswissen? Und wie lange sollte man sich die Hände waschen? Die Antworten auf diese und weitere Fragen ermitteln Sie spielend in der Gesunden Runde.

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