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Psychische Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen
Hinter auffälligem Verhalten können sich psychische Erkrankungen verbergen. Lesen Sie im Folgenden Artikel, welche die häufigsten psychischen Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen sind und wie sie sich entwickeln.
Wenn Schülerinnen und Schüler im Unterricht auffälliges Verhalten zeigen, kann es sich dabei um eine ernsthafte psychische Erkrankung handeln – muss es aber nicht. Wichtig ist, das Gespräch mit den Eltern zu suchen und ärztlichen bzw. therapeutischen Rat einzuholen. Auch eine mögliche Stigmatisierung und Ausgrenzung sowie der Leidensdruck betroffener Schülerinnen und Schüler sollten in diesem Zusammenhang im Blick behalten werden.
Die häufigsten Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter sind Angststörungen, depressive und hyperaktive Störungen, sowie Störungen des Sozialverhaltens.
Angststörungen
Ängste gehören zur normalen Entwicklung eines jeden Menschen. Sie werden oftmals durch neue Eindrücke ausgelöst. Aufmerksam sollten Sie werden, wenn diese Ängste über Monate hinweg andauern und die Entwicklung des jungen Menschen hemmen. Die Schule kann bei der Entwicklung einer Angststörung eine Rolle spielen, da der Selbstwert der Schülerinnen und Schüler stark auf den Leistungen im Unterricht oder Sport und den sozialen Erfahrungen basieren kann. Erkennen lassen sich diese Erkrankungen als Lehrkraft nur schwer. Bei Jugendlichen sind typische Symptome einer Angststörung Teilnahmslosigkeit, Rückzug, Verweigerung, häufige Fehlzeiten und ein Abfall der schulischen Leistungen.
Depressive Störungen
Ähnlich zur Angst gehört Traurigkeit zu den normalen Gefühlen eines jeden Menschen. Traurigkeit beruht zumeist auf Erfahrungen, die junge Menschen machen, und geht wieder vorbei. Depressionen äußern sich dagegen durch anhaltende Gefühle der Niedergeschlagenheit, welche keine erkennbare Ursache haben. Sie stellen eine deutliche Veränderung der Person dar und verursachen erhebliche Einschränkungen. Im Jugendalter zeichnet sich eine solche Erkrankung häufig durch gedrückte oder gereizte Stimmung, Interessenverlust und Energiemangel aus.
Hyperaktive Störungen
Nach Studienlage ist davon auszugehen, dass eines von zwanzig Kindern eine Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) aufweist. Durchschnittlich sitzt in jeder Schulklasse somit ein betroffenes Kind. Die gute Sichtbarkeit der Symptome kann jedoch auch zu einer vorschnellen Diagnose führen. Daher sind im Regelfall mehrere Schritte notwendig, bis eine Diagnose gestellt werden kann. Drei Symptome sind von besonderer Bedeutung: Unaufmerksamkeit, Impulsivität und Hyperaktivität.
Störung des Sozialverhaltens
Diese Erkrankungen zeichnen sich durch dauerhaft aufsässiges und aggressives Verhalten aus. Dazu gehören wiederholte Verletzungen sozialer Normen und der Grundrechte anderer Personen, z. B. Stehlen, Lügen und Gewalttätigkeit. Betroffene sind häufig durch vermeintliche Nichtigkeiten aufgebracht und die darauffolgende Reaktion kann unangemessen heftig ausfallen. Es bereitet ihnen oftmals Schwierigkeiten, Gefühle bei sich selbst und anderen richtig wahrzunehmen und sie zeigen nach Vorfällen wenig Reue, sondern suchen die Schuld bei anderen Personen.
Wann und wie entwickeln sich psychische Erkrankungen?
Viele psychische Erkrankungen beginnen bereits im Kindes- und Jugendalter und beeinflussen die psychische Gesundheit im späteren Leben. Aktuell ist davon auszugehen, dass über die Hälfte der späteren psychischen Erkrankungen bereits im Jugendalter beginnen.
Psychologinnen und Psychologen gehen davon aus, dass psychische Erkrankungen durch ein Zusammenspiel aus Veranlagung (Gene) und Umwelt entstehen. Eine gewissen Anfälligkeit für psychische Erkrankungen kann demnach angeboren sein. Betroffene können belastende Erlebnisse dann nicht so gut verarbeiten wie Menschen ohne diese Veranlagung. Daneben spielt die Lebenssituation junger Menschen eine wichtige Rolle für die psychische Gesundheit:
• Bildung, Beruf und Einkommen der Eltern: Ein niedriger sozioökonomischer Status erhöht das Risiko für psychische Probleme.
• Gesundheit der Eltern: Kinder, deren Eltern chronische Erkrankungen haben, zeigen doppelt so häufig psychische Auffälligkeiten wie die Kinder gesunder Eltern.
• Konflikte in der Familie und Alltagsbelastungen der Eltern, z. B. Arbeitslosigkeit, erhöhen das Risiko ebenfalls.
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Quellen
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