Schüler sitzen vor Diagrammen

Gesundheitsinformationen verstehen: Diagramme, Durchschnitt & Co.

Gesundheitsinformationen begegnen uns im Alltag überall: Die neuesten Infektionszahlen werden uns in den Nachrichten als Grafik präsentiert und aktuelle Gesundheitstrends werden in den sozialen Medien anhand von Durchschnittswerten dargestellt. Dabei müssen wir nicht nur die präsentierten Daten rund um unsere Gesundheit verstehen, interpretieren und bewerten.  Wir müssen auch in der Lage sein, in dieser Informationsflut herauszufinden, welchen Gesundheitsinformationen wir vertrauen können.  Die Schule kann hier frühzeitig den Grundstein für Daten- und damit Gesundheitskompetenz legen, um die Schülerinnen und Schüler darauf vorzubereiten, gute Gesundheitsinformationen zu finden, zu verstehen, zu bewerten und für sich zu nutzen.

Die Inhalte im Überblick

Die vorliegenden Lehrmaterialien zielen darauf ab, eine fächerübergreifende Datenkompetenz zu fördern, die zu einem besseren Verständnis von Daten führt und deren Auswertung, Interpretation und kritische Bewertung das Nutzen von Gesundheitsinformationen ermöglicht. 
Die Schülerinnen und Schüler lernen, Daten und deren grafische Darstellung in Gesundheitsinformationen zu verstehen, zu analysieren und kritisch zu hinterfragen. Zudem setzen sie sich anhand von Gesundheitsbeispielen mit Durchschnittswerten sowie den Begriffen Korrelation und Kausalität auseinander. Dabei werden zentrale Punkte behandelt wie „(Gesundheits-)Daten“, „Wie könnten Diagramme & Co. zu Missverständnissen führen?“, „Wie kann man den Durchschnitt interpretieren?“ und „Was ist der Unterschied zwischen Korrelation und Kausalität?“. 
Die Materialien geben den Lernenden Kriterien an die Hand, die ihnen helfen, kritische Bewertungen vorzunehmen und fundierte Gesundheitsentscheidungen zu treffen. So werden sie auf die Herausforderungen vorbereitet, in einer schnelllebigen Welt mit einer Daten- und Informationsflut, die richtigen Gesundheitsinformationen verstehen und bewerten zu können.

Das Unterrichtsmaterial zum Thema „Gesundheitsinformationen verstehen: Diagramme, Durchschnitt & Co.“ gliedert sich in vier Teile:

1. Einführung - (Gesundheits-)Daten

Fächer: Biologie, Naturwissenschaften, Gesellschaftswissenschaften, fächerübergreifend 
Arbeitsblätter: Zwei Arbeitsblätter zu der Bedeutung von Daten und drei Arbeitsblätter zum Prozess der Entscheidungsfindung von einfachen Daten hin zu einer (Gesundheits-)Entscheidung

Lernziele:

  • Die Schülerinnen und Schüler entwickeln ein Verständnis dafür, was Daten sind, indem sie die verschiedenen Arten von Daten ableiten und mit ihren Alltagsvorstellungen vergleichen.
  • Sie setzen sich mit (Gesundheits-)Daten auseinander, die sie in sozialen Medien und in Gesundheits-Apps preisgeben. Dabei reflektieren sie anhand von Fragen ihre derzeitigen und zukünftigen Schritte bezüglich des Schutzes dieser (Gesundheits-)Daten.
  • Sie stellen die Wichtigkeit des Kontextes von (Gesundheits-)Informationen heraus.
  • Sie erhalten eine Vorstellung davon, welche Gesundheitsdaten von ihnen produziert und aufgenommen werden, indem sie Beispiele zuordnen.
  • Die Schülerinnen und Schüler erfassen den Zusammenhang von Daten, Informationen und Wissen bei Gesundheitsentscheidungen, indem sie diesen exemplarisch visualisieren. 
2. Diagramm-Dilemma

Fächer: Biologie, Naturwissenschaften, Gesellschaftswissenschaften, fächerübergreifend
Arbeitsblätter: Zwei Arbeitsblätter zu den Vorteilen der grafischen Darstellung von Daten, zwei Arbeitsblätter zu dem Prozess der Umwandlung von Daten zu Grafiken sowie zwei Arbeitsblätter zum Thema, wie mit Grafiken geschummelt werden kann

Lernziele:

  • Die Schülerinnen und Schüler lernen verschiedene Möglichkeiten kennen, Daten grafisch darzustellen, indem sie Grafiken entsprechenden Beschreibungen zuordnen.
  • Sie  erkennen mögliche Vorteile von Datenvisualisierung, indem sie begründen, ob Texte oder Grafiken zu Gesundheitsthemen klarer den Inhalt präsentieren.
  • Sie erfassen, was eine gute Darstellung ist, indem sie kriteriengeleitet Grafiken bewerten und vervollständigen.
  • Sie erkennen, dass sich verschiedene Darstellungsformen jeweils für bestimmte Arten von Daten eignen, indem sie Umfrageergebnisse zu Gesundheitsthemen und deren Visualisierung analysieren und auswerten.
  • Die Schülerinnen und Schüler setzen sich kritisch mit Möglichkeiten auseinander, wie Gesundheitsdaten verzerrt werden können.
3. Durchschnitt, Median & Co.

Fächer: Biologie, Naturwissenschaften, Gesellschaftswissenschaften, fächerübergreifend
Arbeitsblätter: Zwei Arbeitsblätter zum arithmetischen Mittel, zwei Arbeitsblätter zu Median und Modus sowie zwei Arbeitsblätter zum kritischen Hinterfragen von Durchschnittsangaben in den Medien

Lernziele:

  • Die Schülerinnen und Schüler lernen das arithmetische Mittel und dessen Interpretationsmöglichkeiten kennen, indem sie es für verschiedene gesundheitsbezogene Beispiele berechnen und interpretieren.
  • Sie erkennen, dass das arithmetische Mittel anfällig für Extremwerte ist, indem sie dies an einem gesundheitsbezogenen Beispiel darstellen und diskutieren.
  • Sie nutzen ihr Wissen, um die Verwendung und Interpretation des Durchschnitts, z. B. in den Medien, kritisch zu hinterfragen.
  • Die Schülerinnen und Schüler lernen den Median und Modus kennen, indem sie diesen für verschiedene gesundheitsbezogene Beispiele berechnen und interpretieren.
  • Ihre Urteils- und Gesundheitskompetenz wird angeregt, indem sie sich kritisch mit Ergebnissen aus Studien auseinandersetzen und deren Interpretation bewerten.
4. Korrelation & Kausalität

Fächer: Biologie, Naturwissenschaften, Gesellschaftswissenschaften, fächerübergreifend
Arbeitsblätter: Drei Arbeitsblätter zu der Bedeutung und der Interpretation von Korrelationen sowie drei Arbeitsblätter zu dem Unterschied zwischen Korrelation und Kausalität

Lernziele:

  • Die Schülerinnen und Schüler erkennen, was Korrelationen sind, indem sie den Begriff definieren und den verschiedenen Arten von Korrelationen Graphen zu Gesundheitsthemen zuordnen.
  • Die Schülerinnen und Schüler verstehen das Prinzip von Kausalität.
  • Sie unterscheiden zwischen Beobachtung und Interpretation und vollziehen so nach, wie die falsche kausale Interpretation eines Zusammenhangs zustande kommt.
  • Sie visualisieren exemplarisch den Einfluss einer dritten Variable im Kontext von Korrelation und Kausalität entlang von Gesundheitsbeispielen.
  • Sie verstehen, dass man von einer Korrelation nicht direkt auf Kausalität schließen kann, indem sie verschiedene gesundheitsbezogene Beispiele interpretieren, kritisch hinterfragen und die Gefahr von fälschlich interpretierten Kausalzusammenhängen z. B. für Gesundheitsentscheidungen erklären.
     

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